Geschichte der Burg Bodenteich

Das Burggelände mit Burggraben, Brücke, Haupthaus, Ziegelsteinturm, Back- und Brauhaus
Das Burggelände mit Burggraben, Brücke, Haupthaus, Ziegelsteinturm, Back- und Brauhaus

Der ursprüngliche Ortskern ist eine straßendorfartige Siedlung auf einem Höhenrücken zwischen der Aue und dem See, die sich entlang der alten Heer- und Handelsstraße nach Magdeburg zog. Die Siedlung entstand in Anlehnung an den befestigten Wohnsitz einer adligen Familie, der Ritter von Bodendike, spätestens im 12. Jahrhundert. Die ehemalige Wasserrandburg Bodenteich, die einzige- wenn auch nur teilweise - noch erhaltene Burg im Landkreis Uelzen, ist eine Gründung der Ritter von Bodendike, die um 1250 ihren befestigten Adelswohnsitz (eine "Motte") von der Nähe der heutigen Kirche auf den besser zu verteidigenden, künstlich aufgeschütteten Burghügel nordöstlich des Ortes am früheren Bodenteicher See verlegten. Der Rest eines Feldsteinturms im Burgkeller stammt aus dieser Zeit. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert war die Burg im Besitz des Landesherrn. Von hier aus wurde das große Amt Bodenteich verwaltet, das im 17 Jahrhundert zwei Drittel des heutigen Landkreises Uelzen umfasste. Durch seine Bedeutung als Verwaltungsmittelpunkt erlangte Bodenteich als Marktflecken eine Zwischenstellung zwischen Dorf und Stadt. Südlich der Einmündung der Burgstraße wird der Straßenraum zu einem kleinen Marktplatz erweitert. Dort wurde zweimal im Jahr ein Jahrmarkt abgehalten. 1808 zerstörte ein Großfeuer 53 von 67 Wohngebäuden. Deshalb stammen die ältesten Gebäude meist aus der Zeit nach dem Brand. Nach der Auflösung des Amtes 1859 gelangte die Burg 1871 in Privatbesitz, ehe sie 1971 von der Kurgesellschaft Bodenteich erworben wurde. Zwischen 1983 und 1988 wurde die Burg restauriert und beherbergt jetzt die Kurverwaltung, das Bürgerbüro und das Burgmuseum. 1993 wurde das Backhaus wiedererrichtet. Um den Burgstumpf  aus Klosterformatziegeln langfristig zu erhalten, wurde er mit einer Glas-Stahlkonstruktion versehen, um ihn künftig  vor Witterungseinflüssen zu schützen. Heute bietet er eine herrliche Aussicht in das Gebiet der Seewiesen. Im Jahr 2005 kam das Brauhaus hinzu, das nach den Plänen von 1803 neu aufgebaut wurde. Schließlich konnte 2009 der Eingangsbereich zur Burg mit Burggraben, Brücke sowie Mauerfragmenten und Bodentafeln, für nicht mehr vorhandene Gebäude, der Öffentlichkeit übergeben werden.